Geschichte von Bär und Leu

Bär und Leu

Nein – keine Zirkusnummer, und auch keine Bankenfusion.

Die beiden wilden Tiere widmen sich voll und ganz einer äusserst friedlichen Tätigkeit:
Der Zusammenarbeit Bern-Lemberg. Der Bär erscheint im Bärengraben, aber auch im Berner Wappen, der Leu dient Lemberg als Wappentier. Lviv, der ukrainische Name der Stadt, bedeutet Löwe.

Bis zum ersten Weltkrieg war Lemberg die Hauptstadt des österreichischen Galizien. In der Zwischenkriegszeit gehörte es zu Polen. Im 2. Weltkrieg erlebte es zuerst die russische, dann die deutsche Besetzung. 1944 marschierte die rote Armee ein, und die Ukraine wurde ein Teil der UdSSR.

Die weitaus stärkste Glaubensgemeinschaft in der West-Ukraine war die griechisch-katholische Kirche. Von ihrem Glauben, von der Gestaltung der Gottesdienste und von den Gebräuchen her ist diese Kirche orthodox – aber als ihr Oberhaupt anerkennt sie den Papst in Rom.

Unter Stalin wurde diese Kirche aufgelöst. Erst 1989 wurde ihr wieder die staatliche Anerkennung gewährt. In den Neunzigerjahren herrschte eine fieberhafte Aufbruchstimmung: Alle kirchlichen Strukturen waren zerstört und mussten wieder aufgebaut werden. Der Kommunismus hatte vor allem die Jugend in einem geistigen Vakuum zurückgelassen.

In dieser Zeit weilte der Generalabt des Studitenordens, Pater Sebastian, zu einem Erholungsaufenthalt im Berner Oberland. Die Freundschaft, die ihn mit dem Arzt Heiner Vogt verband, führte bald einmal zu vier gemeinsamen Projekten: den Erholungskuren für Tschernobyl-geschädigte Kinder in den Karpaten, der humanitären Apotheke im Studitenkloster von Lviv, dem Kräutergarten beim Kloster von Univ, und der technischen Hilfe für das diagnostische Zentrum in Lemberg.

So begann die Zusammenarbeit Bern – Lemberg. Von Anfang an spielten die beiden Ärztinnen Nadja und Dzvinka Khoma dabei eine wichtige Rolle. Leider erlitt die Tochter Dzvinka 1996 einen Schlaganfall und ist seither halbseitig gelähmt und auf die Hilfe ihrer Mutter Nadja angewiesen. Auch die Zusammenarbeit Bern-Lemberg erholte sich nur langsam von diesem Rückschlag. Erst im Jahre 2000 konnte wieder eine gemeinsame Aktion stattfinden: Der Mittagstisch für bedürftige Kinder.
Zusammen mit dem St. Wolodymyr Fonds, einer wohltätigen gesellschaftlichen Organisation Lembergs,  begannen Transporte mit Hilfsgütern in die Ukraine zu rollen, durch den Gefängnispfarrer Ihor Zar entstanden Kontakte und Hilfeleistungen an Strafgefangene.
Im Jahre 2005 wandte sich Prof. Ladnyi, Lungenchirurg und TB Spezialist der med. Universität Lviv, an Bär und Leu. Die TB Situation in der Ukraine war ausser Kontrolle geraten. Es entstand das TB Projekt Stop TB Lviv.

Pater Sebastian, der Auslöser von Bär und Leu

Heiner Vogt, der Begründer von Bär und Leu


Studitenkloster Univ


Nadja Khoma, Leiterin Mittagstisch


Prof. Ladnyi, Begründer von „Stop TB Lviv“