Mariengemeinschaft

Die Marien-Gemeinschaft

Kurz nach der Wende des Jahres 89, als in der Ukraine kirchliche Aktivitäten wieder erlaubt waren, gründete die Aerztin Nadja Khoma in Lviv-Lemberg die Marien-Gemeinschaft, eine Gruppe freiwilliger Frauen. Sie wuchs rasch und zählt heute mehr als sechzig Mitglieder. Beheimatet an der Michaelskirche im Stadtzentrum, engagieren sie sich im kulturellen und sozialen Bereich.
Die Frauen erlebten mit, wie es für viele Familien immer schwieriger wurde, die Ernährung der Kinder zu gewährleisten. Die Mehrzahl leidet an Mangelkrankheiten.
Im September 2000 ging ein lange gehegter Wunsch der Gruppe in Erfüllung: Der Mittagstisch wurde eröffnet. Täglich erhalten die Kinder eine warme Mahlzeit. Die Frauen wirken in der Küche und im Speisesaal. Zunächst waren zwanzig Kinder eingeladen, seit dem Jahreswechsel 2000/2001 sind es fünfzig.
Finanziell wird die Aktion getragen vom schweizerischen Verein „Bär und Leu“. (Partnerschaft Bern – Lemberg)
Dr. Nadja Khoma, Leiterin der Marien-Gemeinschaft

Dr. Nadja Khoma, Leiterin der Marien-Gemeinschaft, Dr. Heiner Vogt und Alexander Denisenko, Sekretär von Bär und Leu in Lemberg, besprechen die Mittagstischarbeit.
An Weihnachten hielten sich drei Besucher aus dem Bernerland in Lemberg auf und konnten sich überzeugen von der Qualität der Mahlzeiten, von der herzlichen Atmosphäre und von der sorgfältigen Buchführung.
Keinerlei Zweifel bestehen in bezug auf die Notwendigkeit des Mittagstisches: 40% der Familien leben unterhalb der Armutsgrenze. Alleinerziehende Mütter haben es besonders schwer. Immer häufiger werden Kinder gleich nach der Geburt ausgesetzt, weil die Mütter keine Chance sehen, ihr Kind auf irgendeine Weise durchzubringen.