News 2012/2013

Januar 2012 (Januarreise nach Chernigiv und Lemberg) In zwei Gruppen reisen Mitarbeiter von B&L vom 22.-30.Januar 2012 erneut in die Ukraine. In Chernigiv wird erneut das Frauengefängnis besucht und die Bauarbeiten am neuen Rehabilitationszentrum für strafentlassene Frauen in Lyebech evaluiert. Pater Vitali , Redemptorist der Griech Kath. Kirche, hat hier bereits viel Aufbauarbeit geleistet, das Projekt ist glaubwürdig und gut fundiert. Gleichzeitig wird im TB-Center Sykhiv / Lemberg an der im Juni begonnenen Bacdot Studie gearbeitet. Es sind bereits 50 Patienten in die Studie eingeschlossen, 16 davon stehen in ambulanter Behandlung. Zum Glück treffen die lang ersehnten Laborreagenzien und das wichtige Antibiotikum Rifampicin noch ein, sonst müsste die Studie sistiert werden. Dr. Zellweger arbeitet mit Studienkoordinator und 3 Ärztinnen an der Bactdot Studie: Dr. Zellweger mit Koordinator Bacdot Studie3 Ärztinnen an der Studienbesprechung Höhepunkt der Januarreise bildete während der zweiten Hälfte unseres Aufenthaltes die Einweihung der neu renovierten Operationsabteilung des Gefängnisspitals Lemberg. B&L hat der Strafvollzugsbehörde Lviv für die Renovation eine Anstossfinanzierung von CHF 10’000.- zur Verfügung gestellt. Es wurde vereinbart, dass damit die Baumaterialien finanziert werden, während die Bauarbeiten zu Lasten des Depertamentes gehen sollen. General Tzuyts, Leiter des Lviver Strafvollzuges, war durch unseren Beitrag sowie unsere bisherige Zusammenarbeit so sehr motiviert, dass er von der öffentlichen Hand grosse zusätzliche Mittel mobiliseren konnte. Er schaffte es, nicht nur die Raumrenovation, sondern auch unzählige Einrichtungen wie OP-Liegen, OP Lampen, Sterilisatoren, Röntgeneinrichtungen u.a.m. im Gesamtwert von total 3 Mio UAH (= 350’000.- CHF) zu finanzieren. Daher wurde die Spitalneueröffnung zu einem medienwirksamen Ereignis : Klerus, Presse, TV, Regierungsbeamte verschiedenster Departemente feierten zusammen die gelungene Kooperation der NGO B&L mit der staatlichen Strafvollzugsbehörde, ein Beispiel von gelungener Entwicklungszusammenarbeit. Bilder vor und nach der Renovation:

Mai 2012 (Fussballeuropameisterschaft – Mitgliederversammlung 2012 – Besuch Prof. Oleh Turiy)
Ganz Europa blickt skeptisch auf die Fussballeuropameisterschaft 2012, welche in der Ukraine und Polen stattfindet. Wie begegnen die Ukrainer, ihr Staat und ihre Kirche dieser Herausforderung? Bär & Leu hat einen kompetenten Gast – Referenten an seine jährliche Mitgliederversammlung vom 31. Mai 2012 eingeladen. Prof. Oleh Turiy wird unmittelbar vor der Jahresversammlung sein Referat halten, er spricht fliessend Deutsch : ÖFFENTLICHER VORTRAG VON PROF. OLEH TURIY Leiter Institut für Kirchengeschichte ukrainisch/katholische Universität Lemberg „DIE ROLLE DER KIRCHEN IM GESELLSCHAFTLICHEN UMBRUCH DER UKRAINE“ Ort : Calvinhaus Marienstrasse 8 Bern (Helvetiaplatz Zeit : Donnerstag, 31. Mai 2012 17.00 Prof. Oleh Turiy


Die Mitgliederversammlung 2012 von Bär & Leu am 31.5.12 stand ganz im Zeichen des Gastreferenten Prof. Oleh Turiy. Link zu Präsentation Kein anderer hätte über die ausserordentliche Vielfalt der Ukrainischen Kirchen kompetenter und fesselnder berichten können. Geschichtliche Fakten, politischer Hintergrund und vor allem die gesellschaftliche Situation, in welcher die Kirchen in der Ukraine stehen, hat Oleh Turiy meisterhaft geschildert. Viele Fragen der Teilnehmer hatte er zu beantworten. Die anschliessende Jahresversammlung von B&L verlief im üblichen Rahmen. Erfreulich ist die Tatsache, dass zwei neue Vorstands-Mitglieder gewählt werden konnten : Ralph Maurer, Informatik Lehrer an der gibb und Kurt Neuenschwander, dipl. Treuhänder, werden neue Impulse in die Vorstandsarbeit bringen. Weniger erfreulich ist die finanzielle Situation von B&L. Die Jahresrechnung 2011 weist einen erheblichen Ausgabenüberschuss auf, sodass fürs 2012 Ausgabenkürzungen veranschlagt werden mussten. Vor und nach der Mitgliederversammlung konnte Prof. Oleh Turiy für verschiedene Interviews engagiert werden: Heidi Kronenberg interviewte den Gast für Radio DRS 2 (Blickpunkt Religion vom 3.6.12), Albert Rieger befragte ihn für die Zeitschrift „Leben und Glauben“ (Nr. 23/2012) und Rudolf Burger hatte ein Gespräch für das Samstagsinterview im Bund (9.6.12). In den Universitäten Freiburg und Bern besuchte Oleh Turiy die theologischen Fakultäten und baute wichtige Beziehungen zu diesen „Partner-Fakultäten auf.

Juni 2012 (Das Hilfsgüterlager in Belp ist voll) Im Mai sind unzählige Hilfsgüter für B&L eingetroffen. Dies bedeutet Freude auf der einen, aber auch sehr viel harte Arbeit auf der anderen Seite. Betten, Möbel und Kücheneinrichtungen in den Lastwagen zu laden und im Lager in Belp wieder auszuladen hat manchen Schweisstropfen gekostet. Nun ist unser Lager voll und der nächste Abtransport in die Ukraine sollte möglichst schnell erfolgen können. Unsere Logistikleiterin ist gefordert. Pflegebetten und Kücheneinrichtungen aus dem Altersheim Rosenau, 3800 Matten

September 2012 (Hilfsgütertransport gemeinsam mit interbroc Thun) Nach endlosen Verhandlungen mit einem neuen Empfänger für Hilfsgüter hat sich Simone, unsere Logistikleiterin, dazu entschlossen, die 30 elektrischen Pflegebetten, riesige Mengen von Spitalwäsche, Deckbetten, Spitalmöbel sowie 17 neue Lederstühle nicht wie geplant nach Zalischtschyky, sondern ins TB Center Sychiv, dem Verteilungszentrum unseres TB Projektes zu schicken. Wiederum bis unters Dach gepackt, konnte der Megaliner am 25.September unser Lager in Belp verlassen und ist wohlbehalten am 1.Oktober in Lemberg angekommen. Die Sendung war darum besonders wertvoll, weil viele Güter beinahe neuwertig waren. Sowohl beim Requirieren der Güter als auch beim Beladen des Transporters hat uns interbroc Thun ganz wesentlich „unter die Arme gegriffen“. Seit einiger Zeit arbeitet B&L im Bereich Hilfsgüter nämlich mit Interborc SA zusammen. Gegründet durch die Gebrüder Wittwer in Thun ist interbroc eine Verschmelzung von Brockenhaus und Hilfswerk mit dem Motto: „sammelt die Brocken, damit nichts verloren geht“. Mit dem Erlös des Brockenhaus entlöhnt interbroc einerseits seine über 10 Mitarbeiter, andererseits finanziert es ein Hilfswerk mit dem Ziel Hilfsgüter in die ganze Welt zu versenden. B&L hat wichtige Synergieen mit diesem Hilfswerk entdeckt.
obige Bilder: übervolles Lager in Belp, noch mehr Bettwäsche von der Inotex, der Megaliner ist voll beladen, die zufriedene Ladecrew nach getaner Arbeit inkl. Matthias Steudler (1. von links) von interbroc Thun.
Oktober 2012 (die Oktoberreise 2012) Entscheidend für das Wirken von B&L in Lemberg sind zweifellos die Reisen. Unsere Partner von Angesicht zu Angesicht zu sehen, mit ihnen zu reden, mit Ihnen Freude, Erfolg und Enttäuschungen zu teilen, ihr Umfeld zu erleben und mit ihnen zusammen an den gemeinsamen Projekten zu arbeiten, das braucht unser Hilfswerk. Vom 2.-11.Oktober ist erneut eine illustre Gruppe nach Lemberg gereist. Für einige war es das erste Mal. Ralph Maurer, seine Gattin Nadja und deren Schwester Katya (aus Mikolajew, nähe Odessa) haben in erster Linie am IT Netzwerkprojekt im TB Spital Drohobych gearbeitet und dort fruchtbaren Boden gefunden um voraussichtlich nächstes Jahr mit Studenten der gibb (Gewerblich Industrielle Berufsschule Bern) das Netzwerk zu installieren. Annemarie Flückiger hat endlich die Ukraine 1:1 selbst erlebt und erfahren. Unzählige Fragen der Logistik unserer Hilfsgüter konnte Simone von Ballmoos mit unseren Partnern besprechen. Für das TB Projekt haben Jean Pierre Zellweger, Thomas Bodmer und Urs Bischler intensiv an der Bacdot Studie gearbeitet und unzählige Daten und Resultate zusammengestellt: Die Rekrutierung von 104 TB Fällen ist beendet, eine erste Bilanz zeigt, dass ca 20% primäre, sog. MDR Fälle sind (multiresistent gegenüber Standardantibiotika) und dass die ambulante Nachbehandlung nach Spitalentlassung noch viel Verbesserungspotential beinhaltet. Neue Kontakte wurde mit Dr. Nasidze, dem TB Verantwortlichen der WHO Ukraine, geknüpft. Er ist für Gespräche von Kiew nach Lemberg angereist. Dorothea Loosli hat erneut das Gefängnisspital Lviv besucht und Pläne für neue Renovationsarbeiten entworfen. Sie konnte mit General Tsuyts über die Rehabilitation von Stafentlassenen reden und dire vielen Probleme in Kiew mit dem Leiter des DEZA Kooperationsbüros, Herrn Beltrani, weiter diskutieren. Auch der neue Schweizer Botschafter, Herr Schönenberger, hat Dorothea in Kiew freundlich empfangen und die Aktivitäten von B&L in der Ukraine gewürdigt.
Obige Bilder : Ralph-Nadja-Katya in Drohobych / Urs-Thomas-Jean Pierre-Martha an der Bacdot Studie / Ihor und Simone / Dr. Nasidze WHO / Besch der MDR Abteilung Spital Sychiv
Enorm beeindruckt hat uns alle der Besuch der Internatsschule Vynnyke. In dieser staatlichen Schule werden 290 Kinder mit TB Hintergrund, Halbwaisen und Waisen während 11 Schuljahren unterrichtet und betreut. Die Schulleiterin, Lilia, eine ausserordentliche Persönlichkeit, hat es im Verlaufe der letzten 7 Jahre geschafft, ein Schulklima zu schaffen, wie man es nur selten in der Ukraine antrifft. Freude, Offenheit, Lernbegierde, stimulierende Konkurrenz, Herzlichkeit, dies strahlen Schüler und Lehrer aus, eine Art Pestalozzi-Schule mitten in einer exkommunistischen Gesellschaft, welche so ganz anders strukturiert ist. Lilia nennt ihr Internat „Traumschule“. Wir hoffen, dass unser Gesuch für Milchpulver für diese Schule von der DEZA bewilligt wird.
Obige Bilder: Schulleiterin Lilia / Kinderzeichnungen in Lilia’s Büro / junge Schulklasse / die Älteren / Schlafzimmer grosse Mädchen
Wie immer auf unseren Reisen benötigten wir auch diesmal viel Übersetzungshilfe durch unseren Lemberger Sekretär Alexander Denisenko und unsere Mitarbeiterin und Projektleiterin Tanja Zarudna.
Oktober 2012 : Mitarbeitertreffen und Besuch Inotex Von den ca. 30 aktiven Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Bär & Leu sind 19 unserer Einladung gefolgt und am 23. Oktober ins Mappamondo in Bern gekommen. Es war ein Treffen zum Austauschen, miteinander Plaudern und miteinander einen kleinen Imbiss einnehmen. Jeder hat kurz berichtet, wie er zu B&L gekommen ist und was er dort tut. Es tauchten zum Teil überraschende und heitere Informationen auf. Erfrischend war die Vielfalt und das persönliche Engagement eines jeden innerhalb der fröhlichen Runde. Eine Standortbestimmung über B&L zeigte, dass die Pionierphase der Vergangenheit angehört und die viellfältigen Projekte an Tiefe und Struktur gewonnen haben. B&L ist nicht „nur ein Hilfswerk“, sondern eine Organisation, wo neben Hilfsgüter-Lieferungen auch eine echte Entwicklungszusamenarbeit angestrebt wird. Am Nachmittag vor dem Mitarbeitertreffen hatte Simone von Ballmoos zu einer Besichtigung der INOTEX (www.inotex.ch) eingeladen. Seit Jahren erhält B&L sehr wertvolle Hilfsüter von dieser Institution, v.a. Wäsche und Berufskleider. 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bei der InoTex Bern AG beschäftigt, früher hiess sie Zentralwäscherei. 27 Tonnen Wäsche werden täglich verarbeitet, ein wichtiger Zweig ist auch die Herstellung von neuen Berufskleidern. Vieles ist mechanisiert, computerisiert, trotzdem braucht es an vielen Orten Menschen, welche die richtigen Weichen stellen. Die 3 riesigen Waschstrassen, die unzähligen Faltmaschinen und die märchenhafte Sortierung der getrockneten und gebügelten Wäsche beeindrucken enorm.
Dass B&L bereits am Eingang herzlich willkommen geheissen wurde, war eine Überraschung. die Betriebsbesichtigung dauerte volle 2 Stunden.
Oktober 2012 : „Ukraine Direkt“ zusammen mit „Bär & Leu“ Schon wieder ein neue Hilfsorganisation in der Ukraine?? Ist das nötig?? Wenn Sie uns von Bär & Leu dazu fragen : Ja!! Hilfe bringen, Kontakte schaffen, Austausch pflegen, ja, das brauchen die Menschen in der Ukraine dringend. Noch sind die Tore offen, doch wer weiss wie lange noch?? Seit Januar 2012 besteht der Verein „Ukraine Direkt“. Eva Jenni, (eva.jenni@bluewin.ch), die Präsdientin, arbeitet schon lange zusammen mit Pastor Viktor Zaichuk im Gebiet Rivne , wo sie mit Gütern, Geld und Aufbauarbeit Menschen und Projekte unterstützt. Ihre Freiwilligenarbeit stellt sie mit der Vereinsgründung auf juristisch festen Boden. (eine Homepage wird demnächst aufgeschaltet) Vorstandsmitglieder von Bär & Leu haben sich mit den Vereinsgründern von Ukraine Direkt am 25. Oktober 2012 in Bern getroffen. Mit dabei war auch Pfarrer Markus Wyss, welcher seit Jahren mit Vertretern verschiedener Länder im Rahmen von „Mission in Unity“ Kontakt mit reformierten Kirchen in der Ukraine pflegt. Er ist seit Jahren Mitlied von Bär & Leu und hat dort bis 2004 als Präsident aktiv mitgearbeitet. Die beiden Hilfsorganisationen „Ukraine Direkt“ und „Bär & Leu“ sind keine Konkurrenten, sie haben dieselbe „Arbeitsphilosophie“ und wollen nebeneinander, die einen im Gebiet Rivne, die anderen im Oblast Lviv ihr Hilfswerk mit voller Kraft vorantreiben. Sie werden Synergieen nutzen, miteinander in Kontakt bleiben, sich gegenseitig informieren und zu Veranstaltungen einladen. Die Kontakte zu den reformierten Kirchen in der Ukraine werden sie gemeinsam pflegen.
November 2012 : Versand des 44. Rundbriefes von B&L
Zwei Mal jährlich verfasst B&L einen Bericht an seine Mitglieder und Interessierte. Unsere Präsidentin Ursula Merz redigiert die verschiedenen Beiträge und stellt sie jeweils unter ein gemeinsames Thema. Im 44. Rundbrief geht es vor allem um Generationen, Generationenwechsel, neue, junge Kräfte sowohl bei den Mitarbeitern hier in der Schweiz als auch bei unseren Partnern in Lemberg. Der 44. Rundbrief ist auf der HP unter „Berichte“ zu finden. Eine Besonderheit beim Briefversand ist die Frankatur. Als Kind erlitt Stefano Alessandrello eine Hirnentzündung und ist seither bezüglich Sehen, Hören und Motorik schwer behindert, geistig aber völlig intakt. Via Computer kann er mit seiner Umwelt bestens kommunizieren. Er leitet ein Nischenprodukt genannt „helverica“ (www.helverica.ch), bei dem er frankaturgültige Schweizer Briefmarken im Nominalwert sammelt und vermittelt. Für B&L hilft er mit beim Frankieren der ca. 300 Rundbriefe und kann dabei seine z.T. einmaligen wunderschönen Marken zum offiziellen Posttarif verkaufen. Der Versandtag von B&L ist für ihn stets ein Freudentag, eine direkte Beziehung zu unserer Arbeit, an der er stets sehr interessiert ist.
„helverica“ Briefmarken – Urs Bischler und Stefano Alessandrello beim Frankieren des 44. Rundbriefes
Dezember 2012 : Das neue Projekt „IT Drohobych“ wird lebendig
gibb bedeutet Gewerblich – Industrielle – Berufsschule – Bern ( www.gibb.ch ). Sie ist mit 7000 Lernenden und 600 Lehrkräften die grösste Schule in Kanton Bern. Ralph Maurer unterrichtet dort als Informatiklehrer. Mit grossem Engagement ist er daran zusammen mit zwei weiteren Fachlehrern und ca. 15 Lernenden ein IT Projekt für das TB Spital in Drohobyh aufzubauen. Nächstes Jahr möchte er das Netzwerk zusammen mit seinem Team vor Ort installieren und in Betrieb nehmen. Viel Arbeit wid geleistet. Das Tuberkuloseprojekt „Stop TB Lviv“ erhält dadurch einen neuen Schub und im Oblast Lviv wird der Kampf gegen die Tuberkulose tatkräftig unterstützt.
Jetzt ist die Webseite online, lesen Sie unter www.gibb-aid.ch >>> eine echte Entwicklungszusammenarbeit
Januar 2013 : Eine Trauernachricht !!
Bär und Leu muss von seinem Begründer Abschied nehmen
Am 21.Januar 2013 ist Dr. Heiner Vogt-Blaser im Alter von 81 Jahren im Kreise seiner Familie für immer eingeschlafen.
Heiner Vogt B&L
Mit grosser Hingabe hat er Kranke betreut, sich für Flüchtlinge und Strafgefangene eingesetzt. Vielen vernachlässigten Kindern war er ein treuer Helfer und Beschützer. Unter der Trennung der Kirchen hat er gelitten und um ihre Einheit gebetet.
Die Beerdigung findet am Freitag, 25. Januar 2013 um 14h auf dem Friedhof Aeschi statt.
Wir sind alle betroffen und werden den Verstorbenen stets in bester Erinnerung behalten.
Januar 2013 : Informationsveranstaltung im Rathaus Bern am 28.1.2013
über 30 Parlamentarierinnen und Parlamentarier sind der Einladung von Grossrätin Christine Häsler gefolgt und haben sich in der Rathaushalle über ein besonderes Engagement aus dem Kanton Bern informieren lassen. In 4 Referaten wurde Bär und Leu vorgestellt. Herr Regierungsrat Hans Jürg Käser informierte über Lotteriefonds und Entwicklungszusammenarbeit. Seine persönliche Überzeugung, dass die Projekte von B&L echte und unterstützungswürdige Beispiele von Entwicklungszusammenarbeit aus dem Kanton Bern seien, brachte er in meisterhafter Weise an seine Zuhörer. Urs Bischler stellte Verein und Projekte von B&L vor, eine nicht einfache Aufgabe, angesichts der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit. Dorothea Loosli beleuchtete die soziale Problematik von Waisen und Strafentlassenen in der Ukraine, welchen B&L bei seinen Strafgefangenenprojekten gegenüberstehen. Sie verschwieg nicht, dass auch Rückschläge in Kauf genommen werden mussten. Herr Martin Krämer, Amtsvorsteher, Amt für Freiheitsentszug und Betreuung, sprach über Gedankenaustausch unter den staatlichen Fachämtern Kanton Bern – Oblast Lemberg und beleuchtete Stolpersteine, aber auch Früchte seines vom Chef übertragenen Engagements.
Die gibb, Gewerblich Industrielle Berufsfachschule Bern, zeigte bei der Veranstaltung mit ihrem B&L Projekt „IT Drohobych“ ebenfalls Präsenz. Sowohl der Schulleiter Dr. Binggeli als auch der Informatikleiter Reto Sollberger und Ralph Maurer mit 6 seiner Studentinnen und Studenten waren anwesend.
Die Damen des Vorstandes von B&L sorgten für einen ukrainischen Mittagslunch, einer Borsch und Kuchen. Die Eingeladenen haben das Kulinarische sehr genossen.
Veranstaltung Rathaus Bern 28.1.13 (640x480)Veranstaltung Rathaus Dorothea (480x640)Veranstaltung Rathaus Martin KrämerVeranstaltung Rathaus Hans Jürg Käser u. Christine P1280552 Veranstaltung Rathaus H.J. Käser - Christine Häsler P1280553
Bilder : Grossräte/innen in der Rathaushalle – Dorothea Loosli berichtet – Martin Krämer berichtet – Regierungsrat Hans Jürg Käser – Grossrätin Christine Häsler
Natürlich hofft B&L. dass die Veranstaltung nicht nur Information sondern auch gelungene PR gewesen ist. Gewisse Reaktionen sind bereits im Rathaus laut geworden.
April 2013 : Das Team IT-Drohobych stellt sein Projekt an der Vereinsversammlung OdA ICT Bern vor
OdA ICT Bern ist eine Organisation der Informatiklehrbetriebe im Kanton Bern. In ihr haben sich die Arbeitgeber zusammengeschlossen um die Ausbildung ihrer Lernenden zu koordinieren und zu fördern.
Ist es nicht naheliegend, dass die gibb (gewerblich industrielle Berufsschule Bern) vor diesem Gremium ihr Projekt „IT-Drohobych“ vorstellen möchte?
Herr Reto Sollberger, Informatikleiter der gibb, hat mit seinem Vorschlag bei der OdA sofort offene Türen gefunden. Am 24. April ist der Projektleiter Ralph Maurer mit sechs Lernenden seines IT-Drohobych Teams in der Aula des eidg. Personalamtes vor die Lehrmeister getreten und hat dieses einzigartige Lehrschulprojekt vorgestellt:
Für die Ausbildung besonders wertvoll ist das Ganzheitliche des Projektes, welches IT-Drohobych seinen Lernenden bietet. Ein ganzes IT-Netzwerk mit allen technischen, logistischen und personellen Aspekten zu entwerfen, zu bauen und vor Ort in Betreib zu nehmen ist eine einmalige Gelegenheit für die Studenten; und dies erst noch in einem fremden Land. Und alles geschieht absolut freiwillig, ausserhalb der obligatorischen Schulzeit.
Die sechs Lernenden haben mit grossem Engagement die fachlichen Apekte ihres Projektes selbst vorgestellt. Das Feuer, welches sie dabei seit Wochen an den Tag legen, war zu spüren.
Ohne Zweifel ist das Projekt von den Lehrmeistern mit Freude und z.T. auch mit Bewunderung aufgenommen worden. Schon im Vorfeld haben Lehrbetriebe des Projekt finanziell und materiell unterstützt und es ist zu hoffen, dass noch weiterer Support folgen wird. Auch ist zu hoffen, dass das Finanzierungsgesuch beim Lotteriefonds des Kantons Bern erfolgreich ankommt.
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die 6 Studenten der gibb präsentieren IT-Drohobych – Ralph Maurer erhält von der OdA ein Präsent
Mai 2013 : Die Maireise 2013 von B&L (21.-28.5.13)
Diesmal stand die B&L Reise unter dem Hauptthema : Zusammenarbeit der Kirchen. Der Projektleiter Albert Rieger hat erstmals Lemberg besucht. Er konnte Prof. Martin George, Dozent an der theologischen Fakultät der Universität Bern, motivieren, auch mitzukommen um mit der ukrainischen katholischen Universität Lemberg eine Partnerschaft der Universitäten aufzubauen. Die Idee hat gezündet, Prof. George hat einem interessierten und kritischen Publikum der theologischen Fakultät in Lemberg eine Gastvorlesung gehalten und sein ukrainischer Partner Prof. Oleh Turiy hat den Bernern die architektonisch wunderbare Universität gezeigt und alle überrascht, wie vielseitig das Bildungsangebot an der Lemberger Fakultät ist: neben Theologie auch Oekonomie, Ausbildung in NGO Management, Publizistik (eigenes Fernsehstudio) und Ikonenmalerei.
Der interkonfesssionelle und interreligiöse Dialog ist seit Mai 2013 auch in Lemberg ein Thema. Die NGO Libertas (www.libertas.infolviv.eu) ist neu gegründet worden. Hier konnte Albert Rieger ein Referat über das Haus der Religionen in Bern halten.
Neben dem Besuch des Mittagstisches für Kinder waren auch Besprechungen im TB Center Sykhiv sowie mit den Strafvollzugsbehörden von Lemberg auf dem Programm.
Die letzten 3 Tage waren für Rivne reserviert, ca. 200 km östlich von Lemberg gelegen, wo Besuche bei der reformierten Gemeinde von Pfarrer Viktor Zaytschuk geplant waren. Viktor hat ein ausgedehntes Beziehungsnetz mit Kliniken, Rehabilitationszentren, Universitäten und hilfsbedürftigen Einzelpersonen. Hier ist in erster Linie das Hilfswerk „Ukraine Direkt“, ebenfalls mit Sitz in Bern, aktiv. B&L arbeitet mit Ukraine Direkt zusammen.
Die 4 Reiseteilnehmer Albert Rieger, Martin George, Kurt Neuenschwander und Urs Bischler haben viel Reichtum aus der Ukraine mit nach Hause genommen.
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Bilder: Theologische Fakultät ukrainische Katholische Universität – Publikum an der Gastvorlesung Prof. M. George – Martin George – Albert Rieger
Juni 2013 : Mitgliederversammlung B&L 2013
Über zwei Dutzend Mitglieder und Interessierte sind am 3.Juni 2013 der Einladung zur Mitgliederversammlung ins Calvinhaus in Bern gefolgt. Bär & Leu konnte für den Anlass einen erstklassigen Referenten für ein spannendes Ukraine-Thema gewinnen. Dr. Christoph von Werdt, ehemaliger Leiter der Osteuropa Bibliothek der Universität Bern hat über das Thema „Die Westukraine und die vielen Ukrainen – Gedanken zu einer ukrainischen Geschichtsregion“ gesprochen. Warum dieses sehr junge Land so viel Mühe hat, seine Identität zu finden, zeigte Dr. von Werdt vor dem Hintergrund der extrem komplexen geschichtlichen Ereignisse und den vielfältigen Einflüssen von unzähligen Grossreichen in der Vergangenheit. Die Ukraine war stets ein „Durchgangsland“.
Die üblichen Traktanden der Geschäftssitzung konnten anschliessend „schlank“ erledigt werden. Jahresbericht 2012 inkl. Jahresrechnung wurden vorgängig allen Mitgliedern zugestellt. Erfreulich sind die vielen sehr aktiv laufenden Projekte. Der Vorstand von B&L bleibt unverändert.
Juli 2013 : Auf und Ab beim Projekt IT-Drohobych ( www.drohobych.gibb-aid.ch )
Mit viel Enthusiasmus ist unser gemeinsames Projekt zusammen mit der gibb gestartet. Mit Herzblut haben Lernende der gewerblich industriellen Berufsschule Bern zusammen mit Ihrem Lehrer Ralph Maurer am Aufbau eines EDV Netzwerkes für das Tuberkulosespital in Drohobych gearbeitet. Vieles lässt sich planen, doch Hindernisse kommen von selbst. So haben verschiedene Blockaden zu Verzögerungen geführt und die ursprünglich noch im Herbst 2013 geplante Reise zur Installation des Netzwerkes vor Ort musste schweren Herzens auf Frühjahr 2014 verlegt werden. Finanziell ist das Projekt zum Glück gesichert. Unser Gesuch an den Lotteriefonds des Kantons Bern ist bewilligt worden, CHF 88’000.- sind für dieses Entwicklungshilfeprojekt gesprochen worden. Zu hoffen ist, dass möglichst viele der engagierten Lernenden mit nach Drohobych kommen können, obwohl dann bereits das Ende ihrer Lehrzeit eingeläutet hat.
Oktober 2013 : Hilfsgüterimporte werden blockiert
Nachdem B&L im August 2013 einen grossen Hilfsgütertransport mit Betten, Kücheneinrichtungen, Wäsche und Computern problemlos in die Ukraine einführen konnte und dabei vor allem das Gefängnisspital Lviv viel wertvolle Güter in Empfang nehmen durfte, ist erneut wie schon im ersten Halbjahr jegliche Einfuhr von Hilfsgütern blockiert. Das zuständige Ministerium bearbeitet seit Wochen keine Einfuhrgesuche mehr, unzählige Sendungen von Hilfsorganisationen aus der ganzen Welt sind blockiert. Die Interventionen von Botschaftern aus 10 Ländern hat bis dato nichts bewirken können. Es ist völlig unverständlich, warum diese Blockade die vieljährige gute Zusammenarbeit nun plötzlich zunichte macht. Urs Bischler wird Anfang November mit dem Schweizer Botschafter in Kiew das Problem diskutieren.
Oktober 2013 : Berner Strafvollzugsbehörde besucht Lemberger Kollegen und Kolleginnen
Im Mai 2011 war eine Delegation der Justizvollzugsbehörde der Region Lemberg zu Besuch in Bern. Es war der Beginn eines partnerschaftlichen Gedankenaustausches im Fachbereich Justizvollzug Ukraine-Schweiz. Angeregt wurde dieser Austausch durch Herrn Regierungsrat Hans Jürg Käser, weil er gesehen hat, dass B&L durch intensive Hilfeleistungen zugunsten von Strafgefangenen das Vertrauen der ukrainischen Behörden erlangt hat. Der Besuch in Bern hinterliess im ukrainischen Strafvollzug Spuren. So wurde z.B. der offene Strafvollzug mittels Fussfesseln eingeführt und der Strafvollzug für Jugendliche geändert.
Vom 7. bis 11. Oktober 2013 ist nun Herr Martin Krämer, Amtsvorsteher des Amtes für Freiheitsentzug und Betreuung Kt. Bern zusammen mit vier ranghohen Mitarbeitern/innen zu einem Gegenbesuch nach Lemberg gereist. Mehrere Gefängnisse wurden besucht und intensive Meetings abgehalten, wo über Strafvollzug in den beiden Ländern informiert und diskutiert wurde. Auch wurden die Renovationsarbeiten im Gefängnisspital Lemberg gezeigt, welche dank wiederholten Finanzbeiträgen von B&L ermöglicht worden sind. General Dzuyts und Martin Krämer wünschen sich, dass auch in Zukunft der Gedankenaustausch gepflegt werden kann.
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Bilder : General Dzuyts und Martin Krämer im Gespräch – Interessierte Zuhörer beim Referat – Renoviertes Patientenzimmer im Gefängnisspital
November 2013 : Die Novemberreise 2013 von B&L
Vom 4.-6.November besuchen Dr. J-P. Zellweger und U. Bischler Lemberg. Hauptziel ist die Präsentation der BACDOT Studie im TB Center Sychiv. 3 Jahre intensiver Arbeit waren nötig. Die Lemberger Phtisiater haben 110 neue Fälle von Lungentuberkulose rekrutiert und umfangreiche Daten gesammelt. Leider bestätigt sich die Tatsache, dass 21% der Fälle primär multiresistent sind, dass es sehr lange dauert bis die Patienten den Arzt aufsuchen (durchschnittlich 2 Monate) und dass die Hospitalisationszeit durchschnittlich 5 Monate beträgt. Die Heilungsrate ist mit 75% befriedigend, die Dauer bis zum Erhalt der Resistenzresultate aber lange (durchschnittlich 2 Monate) und leider ist bei 20% kein Resistenzresultat erzielt worden (z.T. wegen fehlenden Laborreagenzien). Unerfreulich sind 6% von sog. „Failures“, also primär Antibiotika empfindliche Fälle, welche im Verlaufe der Hospitalisation resistent geworden sind. J.P. Zellweger beschreibt die Resultate in seinem Report im Detail und wird die Studie in einem internationalen Journal publizieren.
Dass seit 2013 in Lemberg neu zur Schnelldiagnostik der molekularbiologische GenXPert eingesetzt werden kann, ist sehr erfreulich
Wegen der seit Monaten blockierten Hilfsgüter in der Ukraine besucht Urs Bischler in Kiev den Schweizer Botschafter und den Leiter des DEZA Kooperationsbüros. Er muss vernehmen, dass die offizielle Schweiz seit langem an verschiedenen Stellen interveniert hat, bis dato aber noch ohne Erfolg. Demnächst findet ein Treffen mit der zuständigen Sozialministerin in Kiev statt.
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Bilder : Präsentation der Studie durch J.P. Zellweger > interessierte TB Ärzte GenXPert Gerät – Besuch bei Prof. Stupnitsky, Gesundheitsdirektor Lviv (Mitte)
Dezember 2013 >>> gemeinsame Transporte in ein Land in Aufruhr
Mitte Dezember können endlich erneut Hilfsgüter in die Ukraine transportiert werden. Der grosse 40-Tönner von Oleksander und der VW Bus von Viktor Zaychuk (zwei Brüder aus Rivne) werden mit Betten, Fahrrädern, Rollstühlen, Computern und viel Wäsche gefüllt und gelangen problemlos in die Ukraine. Drei Hilfsorganisation haben diesen Transport gemeinsam organisiert >> Ukraine Direkt, Swisscontact und Bär & Leu. Wir sind glücklich, dass die Zusammenarbeit mit den anderen so problemlos möglich ist. Zusammen sind wir stark !!!
Leider herrscht in der Ukraine zur Zeit keine Weihnachtsstimmung. Dass die Regierung das Assoziierungsabkommen mit der EU nicht unterzeichnet hat, ist vor allem für die junge Generation ein Affront. Sie demonstriert daher seit Wochen in Kyiv und fordert Janukowitsch auf zurückzutreten. Die Jungen möchten Zugang zur Welt und die Welt liegt für sie in jeder Beziehung im Westen. Sie möchten sich nicht an Putin verkaufen lassen denn dieser Diktator strebt einzig und allein Macht an, Macht auch über die ehemalige Sowjetrepublik Ukraine. Der Durchhaltewille der Demonstranten auf dem Maidan Platz ist seit über einem Monat ungebrochen. Wir wünschen unseren Freunden in der Ukraine frohe Weihnachten und für das Neue Jahr Zuversicht, Frieden und Chancen für alle.
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Bilder >> Oleksander mit seinem 40-Tönner / Einladen Velos und Betten /